person
Beerli, Emil
Sammlung GF-Biografien:
Emil Beerli
Funktionen/Karriereweg:
Biographie: «Am 17. April – nur wenige Wochen nach seinem krankheitsbedingten Rücktritt aus der aktiven Geschäftsleitung unserer Firma – verschied Herr Direktor Emil Beerli an einem Herzinfarkt. Emil Beerli trat mit dem Rüstzeug einer soliden Ausbildung versehen am 1.6.1925 in unsere Gesellschaft ein. Die Giesserlehre bei Escher-Wyss in Zürich, das anschliessende Studium am Technikum Winterthur, aber auch die Wanderjahre die er mit harter praktischer Arbeit als Former und Giesser in belgischen Giessereien verbrachte, gaben ihm die Grundlagen für seine anschliessend aussergewöhnlich erfolgreiche Tätigkeit bei +GF+, die ihn von Sprosse zu Sprosse bis in die Geschäftsleitung führte. Auf diese Ausbildung, die mit Sandschaufel und Giesspfanne begann, war er immer besonders stolz. Er durfte sich mit Recht als 'zünftigen' Giesser betrachten. Seine Laufbahn in den +GF+ Werken begann in der Stahlgiesserei Werk I. Später wurde er Assistent des damaligen Werkleiters des Werkes Birch Herrn Dr. Tobler, wo er sich – wie er zu sagen pflegte – in der Kunst ausbildete, lunkerfreien Stahlguss herzustellen. Bald darauf wurde er in die Fittings- und Tempergiessereien versetzt. Als Assistent in Singen konnte er sich auf seine spätere Tätigkeit als technischer Leiter der 1928 von +GF+ übernommenen Firma Wagner & Englert GmbH, in Mettmann im Rheinland vorbereiten. Es brauchte einen ganzen Mann, um dieses Werk durch die Wirtschaftskrise der Dreissigerjahre zu steuern. Es erforderte auch eine Persönlichkeit, die es verstand, sich mit den Machthabern des Dritten Reiches auseinanderzusetzen. Gerade diese schweren Jahre haben Emil Beerli zu dem Manne gemacht, den wir später als Leiter der +GF+ Tempergiessereien kennenlernten. Unter dem Druck der politischen Verhältnisse verliess Emil Beerli vor Ausbruch des Krieges Mettmann, um noch für kurze Zeit die technische Leitung des Werkes Singen zu übernehmen. Bei Kriegsausbruch kehrte er nach Schaffhausen zurück. Im Jahre 1941 wurde er zum Direktor ernannt und mit der Leitung der Tempergiesserei Werk III sowie der deutschen Werke Singen und Mettmann betraut. Die aktive Leitung der deutschen Werke war während der Kriegsjahre kaum möglich. Umso höhere Ansprüche stellte die unmittelbare Nachkriegszeit an Emil Beerli. Mit grösster Zähigkeit setzte er sich dafür ein, die sich aus Zerstörung und wirtschaftlichem Niedergang auftürmenden Schwierigkeiten zu meistern, die beiden Werke wieder in Gang zu bringen und sie von der Kriegsproduktion auf die traditionellen friedlichen Artikel wie Fittings und Kundenguss für den Automobil- und allgemeinen Maschinenbau umzustellen. Hier konnten sich seine persönlichen und menschlichen Eigenschaften bewähren. Mit seinem starken Willen, gepaart mit viel Güte, gelang es ihm, die Arbeiter bei der Stange zu halten. Die Arbeiter vertrauten der klaren Zielsetzung Emil Beerlis; sie sahen über die momentanen Schwierigkeiten hinweg und glaubten an eine bessere Zukunft. Nach einigen Jahren stellte sich denn auch der Erfolg ein, die getroffenen Massnahmen hatten sich als richtig erwiesen, und nach der Währungsreform begann eine steile Aufwärtsentwicklung. In weiser Voraussicht hatte Emil Beerli schon früh erkannt, dass die einseitige Einstellung der Tempergusswerke auf Fittings aufgegeben und die Fabrikation auf eine breitere Grundlage gestellt werden musste. Er begann in Deutschland Beziehungen anzuknüpfen mit Grossverbrauchern, vor allem den Automobilwerken. Aus bescheidenen Anfangen mit kleinen Produktionen entwickelte sich ein grosses Geschäft, das +GF+ Mettmann und Singen zu den grössten Tempergiessereien Deutschlands werden liess und zu den bedeutendsten Tempergusslieferanten der Automobilindustrie. Es war Emil Beerli vergönnt, den Aufbau einer neuen Fabrik in Mettmann und dann das Heranwachsen der von ihm ausgestreuten Samen zu einer kräftigen, lebensfähigen Pflanze miterleben zu dürfen. Mit Weitblick hat er die Bestrebungen zur Einführung von neuen, revolutionierenden Fabrikationsverfahren in der Giesserei unterstützt und gefördert; er hat sich dadurch den Dank der vielen Giessereiarbeiter erworben, denen die schwere Arbeit bedeutend erleichtert worden ist. Als Krönung seiner Laufbahn wurde Emil Beerli 1957 in den Direktionsausschuss gewählt, und er setzte dort seine ganze Kraft ein bis zu seiner Erkrankung.» [Nachruf in GF Mitarbeiterzeitschrift]
Veröffentlicht in:
Identifier | Title | Date | Level of description | Other information | |
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GFA 1/1265 | Giessereien +GF+ Singen, GF Singen im 2. Weltkrieg, Aufzeichnungen, Bestandesaufnahme bei Kriegsende, Gesuch Wiederaufname der Produktion, Arbeitsbewilligung, Entnazifizierung des Personals | 1939 – 1947 | File: 1 file | prolonged period of protection | |
GFA 1/1266 | Giessereien +GF+ Singen, Werkleitung, Berichte Laboratorium, Bilanzen | 1951 – 1969 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/1267 | Giessereien +GF+ Singen, Werkleitung, Personelles: Belegschaft, Löhne, Unterstützungskasse UK, Kosten | 1911 – 1956 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/1268 | Giessereien +GF+ Singen, Werkleitung, Tempergussfittings, Unterlagen zu Katalogen, Gangbarkeit, Lager, Lieferungen, Kundenguss | 1946 – 1960 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/1269 | Giessereien +GF+ Singen, Werkleitung, Planung Werkausbau | 1940 – 1965 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/1302 | UB Giessereien +GF+ Mettmann, Werkleitung, Besuche in Mettmann | 1930 – 1939 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/1303 | UB Giessereien +GF+ Mettmann, Werkleitung | 1928 – 1958 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/1648 | Werkleitung | 1927 – 1950 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/2219 | Dokumente 9-20, Unterlagen aus Periode vor 1950 | 1930 – 1955 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/276 | Unternehmensleitung: Akten Dr. F. Leuenberger | 1923 – 1942 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/303 | Planungs- und Investitionsprogramm, Bürogebäude, Kesselhaus, Bühreranlagen | 1951 – 1963 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/506 | Verschiedene Berichte, v.a. Sphäroguss und Maschinenfabrik Rauschenbach | 1927 – 1954 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/522 | Geschichte und Entwicklung Temperguss und Fittings | 1860 – 1959 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/540 | Umbau Werk III | 1939 – 1961 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/541 | Umbau Werk III | 1938 – 1965 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/547 | Produktion Singen und Mettmann | 1940 – 1973 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/555 | verschiedene Öfen | 1941 – 1948 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 1/92 | Johann Conrad Fischer; Biographisches und Familiengeschichte | 1945 – 1954 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 11/510093 | Herr Emil Beerli, Direktor | 1951 | Item: 2 photos | digitized | prolonged period of protection | |
GFA 13/61.4 | Emil Beerli | 1950 – 1964 | Item: 1 photo | digitized | prolonged period of protection | |
GFA 17/510093 | Herr Emil Beerli, Direktor | 1951 | Item: 2 photos | prolonged period of protection | |
GFA 28/72 | Administration | 1957 – 1961 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 28/73 | Administration | 1957 – 1967 | File: 1 file | Standard period of protection | |
GFA 9/1.109 | GF Mitteilungen, Heft 109, 10/1960 | 1960 | File: 1 file | digitized | public | |
GFA 9/1.111 | GF Mitteilungen, Heft 111, 2/1961 | 1961 | File: 1 file | digitized | public |